Direkt am beschaulich fließenden Rhein finden wir ein wirkliches Schmuckstück: Das Haus Mariagrün. Im Jahre 1428 erstmals als Wirtschaftsgebäude urkundlich erwähnt, diente das Gebäude ursprünglich als Mühle. Später, ab ca. 1870 war das Gasthaus „Zum Rheinfall“ ein beliebter Treffpunkt ehe die Räumlichkeiten von 1909 bis 1972 als städtischer Kindergarten genutzt wurden. 1973 wurde die Zunftstube der Narro – Altfischerzunft eingerichtet. Obwohl kein Museum im herkömmlichen Sinn, lassen die vielen eindrucksvollen Ausstellungsstücke die hunderte von Jahren alte Tradition der Zunft lebendig werden. Bei einer Führung spürt man die Einmaligkeit dieser aus einer Berufszunft im späten Mittelalter entstandene Fasnachtszunft, staunt über die alten Narronen – Gewändle und Holzlarven und erfährt so manches über die bis heute zelebrierten Fasnachtsbräuche.
Die Entstehung der Narro-Altfischerzunft geht bis ins Jahr 1386 zurück und wurzelt in der österreichen Vergangenheit der Stadt Laufenburg. Napoleon vermochte 1801 durch seinen Machtanspruch die vorher vereinte Stadt zwar politisch zu trennen, nicht aber ihre Narren.
Die Städte beiderseits des Rheins feiern bis heute die Fasnacht in einer gemeinsamen Zunft. 1924 wurde die damalige Zunft neu gestaltet. Da die Mitglieder inzwischen keine Fischer und Flößer mehr waren, gab man ihr den Namen „Narro-Altfischerzunft“. Die Zunftordnung wurde damals der modernen Zeit angepasst.
Als Gründungsmitglied gehört die Laufenburger Narro-Altfischerzunft 1386 bis zum heutigen Tage zur Vereinigung Schwäbisch Alemannischer Narrenzünfte und zählt wohl zu den interessantesten und einmaligen Beispielen eines lebendig gebliebenen Brauchtums
(*) Die Begriffe „mehrere Stadt“ oder „mindere Stadt“ kommen noch aus der vornapoleonischen Zeit da beide Teile noch vereint waren. Damals wurden die beiden Stadteile so genannt weil der linksrheinische Teil grösser und daher bevölkerungsreicher und der rechtsrheinische kleiner und daher „minder“ in der Bevölkerungszahl war. Genauso wie sich die beiden Altstadtteile heute noch präsentieren. Noch bis Mitte des 20 Jahrhundert wurde der badische Teil, der seit 1803 geteilten Stadt, „Klein Laufenburg“ genannt.