Narro-Altfischerzunft 1386 Laufenburg (Baden und Schweiz)

Narrenruf: 

 Narri – Narro

Landschaft innerhalb der VSAN:

Gehört zur Landschaft Hochrhein

Die Zunft war eines der 13 Gründungsmitglieder der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte am 16.November 1924 in Villingen.

Ortsgeschichte:

Laufenburg Baden, die Mindere und Schweiz die Mehrere StadtLaufenburg am Hochrhein, durch den Rhein und die Staatsgrenze seit 1801 durch den Frieden von Lunéville in zwei Teile getrennt.

Vor dem Kraftwerksbau und Sprengung der Stromschnellen berühmt durch seinen Salmfang, der selbst auf Pariser Speisekarten zu finden war.

Geschichte der Narretei:

Nicht ohne Grund sind die Laufenburger Narronen stolz auf ihre Ver­gangenheit, denn schon im Jahre 1386 erfolgte die Gründung der „Alt­fischerzunft“.

Laufenburg wurde 1801 durch den Frieden von Lunéville in zwei Teile ge­spalten, aber trotz der Zwangstrennung feiern die Fischer am Rhein die Fasnacht weiterhin bis auf den heutigen Tag gemeinsam. Es gibt zwar auf jeder Seite eine eigenständige Zunft mit eigenem Zunftmeister, aber nach außen ist dies nicht sichtbar. Wichtige Entscheidungen und Beschlüsse fällt der Große Zunftrat, der sich aus dem Zunftrat der Mehreren und Minderen Stadt zusammensetzt. Die Zunft besteht nur aus männlichen Mitgliedern.

An der Fasnacht gibt es keine Grenze, die Veranstaltungen sind grenzüberschreitend. Einmalig ist sicherlich auch der Umzug der keine Grenze kennt.

Der Hauptbott (Hauptversammlung) wird abwechselnd in der Minderen oder Mehreren Stadt abgehalten.

Brauchformen:

Tschättermusik: nirgends ist sie so gewaltig und stimmungsvoll

Ältester dokumentierter Brauch. Bereits 1611 im Ratsprotokoll erwähnt Umzug durch die engen Gassen mit allen möglichen Lärm- und Musikinstrumenten, an den drei „Faissen-Donnerstagen“ vor der Fasnacht, jeweils morgens und abends.

Narrolaufen: findet immer am Fansachtsdienstag auf beiden Seiten statt.

Die Narronen ziehen rückwärts durch die Gassen, eine Schar Kinder folgt. Die Kinder werden animiert und schreien lauthals Narrensprüchle, um anschließend aus den Säcken der Narronen Würstle, Wecken oder Orangen zu ergattern.

Einige Laufenburger Narrensprüchle

„S’hocke drei Narre ufs Hanselis Charre, wi lache die Narre, Narri-Narro.“

„Fahr ufe, fahr abe, fahr Laufeburg zue, wie tanze die Narre, wie chläppre die Schuh.“

„S’isch Fasnacht, s’isch Fasnacht, d’Buure frässe Würscht, und wenn sie alli g’frässe händ, so lönd sie langi Füürz.“

Narrenfiguren: Der Narro 

Der Narrone ist die Hauptfigur. Bei uns Zunftbruder genannt. Zunftbruder zu sein ist etwas Besonderes. Über einen Antrag zur Aufnahme in die Zunft wird unter den Zunftbrüdern abgestimmt und bei 2/3 Mehrheit ist man Zunftbruder auf Lebzeit, also bis an sein seelig End.

Beschreibung

Der Narro besteht aus einer langen Hose und einem hüftlangen Kittel mit weißem Rüschenkragen, weißen Handschuhen und schwarzen Schuhen. Auf dem Rücken meist das Stadtwappen, aber man kann auch eine Sonne oder den Fischentdecken, um die Hüften ein geschwungenes Fischernetz.

Die Blätzli, meist quadratisch oder rautenförmig und mehrfarbig, die Stadtfarben rot und gelb müssen enthalten sein. Die Blätzli sind fischschuppenartig aufeinander genäht, können aber auch rundum aufgenäht sein. Schellenkappe, bei uns Haube genannt, ebenfalls aus Blätzli.

Mit einem Pelz versehene Larve ist so mit der Haube verbunden damit sie wie ein Visier eines Ritterhelmes über den Kopf gestülpt werden kann.

Die Larven sind lachende, weinende oder teilweise auch groteske Gesichter. Sehr ausdruckstarke Gesichter, jede Larve ist ein Unikat, dass jeder Zunftbruder selber schnitzen lässt und von dem Zunftrat freigegeben wird. Viele Larven sind weitervererbt und werden mit Stolz getragen.

Vermutlich  älteste Holzlarve Südwestdeutschlands

ist im Laufenburger Privatbesitz und stammt aus der Zeit vor 1700!!! Hier eine Dank an die Familie Spielmann-Eckert mit Enkel Adrian, die uns die Larve und Familie Tritschler, die uns das komplette G’wändle  dazu als Leihgabe für die Zunftstube zur Verfügung gestellt haben.

 

Einzelfigur: Narrönin mit Begleiter

Narrönin – eine Einzelfigur mit Begleiter 

langes Kleid mit farbigen Rosetten, liebliches Frauengesicht, wird von einem Mann getragen, der nicht Zunftmitglied ist.

Zunftmeister:

Mindere Stadt ( Baden) Thomas Scherzinger
Mehrere Stadt (Schweiz) David Giess

Umzugsreihenfolge

1 Bannerträger Schweiz/Deutschland

2 Tambouren

3 Fischträger

4 Narrönin mit Begleiter

5 Schiff Narrensamen

(nur an Hochrhein Narrentreffen)

6 Narronen

(Bei uns Sackträger genannt)