Unser alljährlicher  Hauptbott fand in diesem Jahr in der Minderen Stadt unter der Federführung von Zunftmeister Claus Epting statt.  Wie immer hervorragend von den Waldgeistern Rhina bewirtet, dafür ein herzliches Dankeschön.

Für jeden Zunftbruder ist dieser Anlass eigentlich ein Muss, meistens wird er  von seinem Zunftwiebli begleitet. In diesem Jahr waren die Zunftwiebli in großer Zahl in mittelalterlichen Kostümen verkleidet, was ein sehr schönes Bild ergab. Dazu gesellten sich viele geladene Gäste, so dass der Pfarrsaal bis auf den letzten Platz gefüllt war.

Zunftmeister Claus durfte neben den Stadtoberhäuptern, Vertretern vom Stadtrat von hüben und drüben und der geistlichen Prominenz auch Vertreter  anderer Fasnachtsgruppierungen aus Laufenburg begrüßen.  Auch war es schön die neue Rektorin der Hans-Thoma Schule mit einem Lehrerkollegen unter den Gästen begrüßen zu dürfen.  Immer wieder schön ist es auch, von befreundeten Zünften Gäste dabei zu haben, so zum Beispiel von den Uffhauser Roller aus Freiburg St. Georgen oder  auch von der Narrenzunft Gengenbach, dazu Vertreter der Heinerich Wirri-Zunft zu Aarau der Stadt. Auch unser Präsident der Vereinigung Schwäbisch-alemannischer Narrenzünfte  (VSAN)  Roland Wehrle folgte gerne der Einladung nach Laufenburg.

Nach der Begrüßung wurde es ernst, denn die Zunft gedachte bei der Totenehrung  verstorbener Zunftbrüder und erhob nach unserer Zunftordnung das Glas auf die Verstorbenen. Es folgte vom Schryber und Böschtler Remo das Protokoll vom letzten Hauptbott, der für verschiedene Zunftbrüder Post dabei hatte, den Empfang quittieren ließ, den Brief aber dann selber vorlas – so viel zum Postgeheimnis. Einen kurzweiligen Tätigkeitsbericht, auf die schnelle Art folgte von Zunftmeister Claus, der Bilder entsprechend mit Worten oder Musikausschnitten kommentierte.

Zunftmeister Rene DJ = der Jüngere, tat dies für die Mehrere Stadt, allerdings etwas gemütlicher und mit mehr Worten.  Zeitlich etwa die gleich lange Redezeit, nur Claus hatte die 3fache Menge an Bildern zu kommentieren.

In der Pause zeigte sich wieder einmal die gute Organisation der Waldgeister, denn das Servieren vom Essen klappte wie am Schnürchen,  in dieser Zeit wurde die Bühne für den Höhepunkt gerichtet.  Vier neue Zunftbrüder hatten sicherlich kein gemütliches Essen, für sie stieg der Blutdruck, denn gleich war es so weit.

Zunftmeister Claus rief danach Niklas Arzner, Norbert Lederle und Markus Eschbach nacheinander auf die Bühne. Abgedunkelt, unter Kerzenschein neben dem Totenkopf forderte er einzeln auf, die Hand zum Schwur zu erheben und das Gelöbnis nachzusprechen:

Als Beispiel:

Ich, Niklas Arzner, verspreche von heute ab, der Narro-Altfischerzunft 1386 Laufenburg anzugehören, damit ich meiner Vorfahren würdig werde.   Ebenso gelobe ich, die Satzungen und Ordnungen der  Zunft getreu zu bewahren, zu hegen und zu pflegen bis an mein selig Ende.“  Narri – Narro

Hier spürte man bei allen, dass dieses Aufnahmeritual  etwas ganz  Besonderes ist, dass jedem das Herz schneller schlug und er dann erleichtert die Glückwünsche und Umarmung vom Zunftmeister entgegen nahm.  Danach  wurde dem  Zunftbruder endlich seine Larve überreicht, die er dann zum ersten Mal stolz den Anwesenden präsentierten konnte.

Anschließend vereidigte dann Zunftmeister René auf seine spezielle Art im reinen Schwizerdütsch  Thomas Bleile, der als geborener Lörracher dies perfekt nachsprechen konnte.  Ein schönes Bild gab es dann mit den vier Neuen und ihren Larven. 

Ehrungen durften ebenfalls nicht fehlen, so wurde für 15 Jahre Zunftzugehörigkeit den Zunftbrüdern Michael Berger und Ralf Rudigier das Silberne und  Zunftbruder Detlef Kopetzky  sowie  Ehrenzunftbruder Peter Strittmatter das Goldene Zunftabzeichen überreicht.  Ein nicht alltägliches Jubiläum feierte Ehrenzunftmeister Werner Lehmann, der seit 65 Jahren Zunftbruder ist. Werner war von 1975 bis 1990 als Zunftmeister an der Spitze und auch danach immer da, wenn man ihn für einen Anlass oder einen persönlichen Rat brauchte. Die Zunftbrüder und auch die Gäste dankten ihm hierfür mit stehendem Applaus, ein bewegender Moment für alle.

       

Neu aufgenommen oder für langjährige Mitgliedschaft geehret wurden von der Narro-Altfischerzunft beim Hauptbott (von links): Simon Obrist (25 Jahre), Thomas Bleile (neu), Markus Eschbach(neu), Ralf Rudigier (15 Jahre), Norbert Lederle (neu), Detlef Kopetzky (25 Jahre), Michael Berger (15 Jahre), Niklas Arzner (neu) und Peter Strittmatter (25 Jahre). Bilder: Fotostudio Höckendorff | Bild: Fotostudio Höckendorff

Es folgten Grußworte verschiedener Vertreter der geladenen Vereine und für die Damen im Saal gab es wieder mal die Brändlibomben. Pfarrer Klaus Fietz bedankte sich nochmals für die Glückwünsche zu seinem 60. Geburtstag und auch für die Unterstützung der Zunft beim Apero, für das Laufenburger Lied in der Kirche und als Zugabe im Pfarrsaal für die eigene Version vom Badner Lied, beides vom Zunftchörle vorgetragen.   Einen besonderen Gruß kam vom Präsidenten Roland Wehrle, der hervorhob, dass die Laufenburger Zunft in der VSAN einen besonderen Stellenwert hat, da sie Mit-Gründungszunft ist  und ganz besonders durch das Grenzüberschreitende, das einmalig ist, in der Vereinigung und auch anderswo hervorsticht.  Auch die Pflege von einem sehr alten Brauchtum ist etwas Besonderes und die Vereidigung eines Zunftbruder ging ihm unter die Haut. Das war ein bewegender Moment, aber nicht nur für ihn, auch für fast alle anwesenden Gäste.

 Das Schlusswort von Zunftmeister Claus und das Laufenburger Lied beendete den offiziellen Teil unseres Hauptbotts. Danach gehörte die Bühne den „alten Säcken“, einer Oldie-Formation der Roli-Guggers, die einfach nur gerne Musik machen, das konnte man spüren. In der Pause hatten sie auch schon zur Unterhaltung aufgespielt.  

Eine schöner Hauptbott und ein gelungener Abend für alle Anwesenden ging zu Ende.

 

Narri – Narro                                                                                                    Wo die Fasnacht wirklich zu Hause ist – Badische Zeitung

Hier ein paar Bilder, davon 3 vom Südkurier- Fotostudio Höckendorff                 Die Zunft ist den Narronen Heimat – Südkurier                      

 

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